Wie Schöpfung gelingt

Dieses tiefe Vertrauen in die Schöpfung ist uns abhanden gekommen, weil wir so oft erlebt haben, dass das Gegenteil von dem eingetreten ist, was wir haben wollten. Wir haben uns Liebe in unserem Leben gewünscht? Dann ist etwas geschehen, was uns dazu aufgefordert hat unsere Liebesfähigkeit zu steigern, was zumeist sehr unangenehm war für das Ego. Allerdings wenn wir diese Erfahrung annehmen, uns ihr hingeben, dann haben wir erlebt, dass wir selbst zur Liebe wurden. Es war größer als das, was wir uns wünschten. Es war der einzige echte Weg, wie mehr Liebe in unser Leben kommen kann. Indem wir selbst Liebe sind. 

 

So ist das mit allen Wünschen. Sie werden erfüllt, aber nicht so, wie das Ego sich das vorstellt. Denn Schöpfung ist größer, schöner und machtvoller als alles, was das Ego denken kann. Sie entzieht sich seiner Kontrolle, seiner Wahrnehmung. Das macht Angst. Das Ego fühlt sich klein, unbedeutend, ausgeliefert, machtlos und es hasst die Erfahrung, dass es etwas gibt, dass größer ist als es selbst. Es will immer und überall der Größte und Beste sein...und es will alles kontrollieren. 

 

So lange das so ist, will das Ego noch recht haben und es verschließt sich auf diese Weise vor allem, was möglich wäre. Es blockiert und geht in den Widerstand. Und es redet sich ein, dass dies so besser wäre und der richtige Weg. Es kämpft gegen das Leben und zerstört sich damit selbst. Es ist der Tyrann unter dem der Märthyrer in uns leidet. Je mehr wir dem Tyrannen glauben, ihm Macht geben und uns zurückdrängen lassen, desto mehr bläht er sich auf und verhindert das, was wir in Wahrheit sind. Viele sehen den Tyrannen eher im Außen - durch alles was uns unfrei macht und beschränkt. Sie sehen sie in den Politiker, die Gesetze machen, die zunehmend die Diktatur erkennen lassen. Sie sehen sie in wirtschaftlichen Mechanismen, die das Geld immer nur da hin fließen lassen, wo sowieso schon viel zu viel davon da ist. Sie sehen sie in der geplanten Eine-Welt-Regierung, die kurz vor der Umsetzung steht. Oder sie sehen sie in den Tyrannen, die Krieg, Zerstörung, Armut und Not in der Welt vermehren. 

 

Aber in Wahrheit ist das unser Tyrann. Wir haben ihn tief abgespalten, weil wir so nicht sein wollen. Je mehr wir ein guter Mensch sein wollen - edel, hilfreich und gut - desto mehr spalten wir den Tyrannen ab und erzeugen den Märthyrer. Je mehr wir leiden, desto deutlicher wird, dass wir zu den Guten gehören. Wir beruhigen unser schlechtes Gewissen und die schale Ahnung davon, dass dies nicht stimmt, indem wir uns Ehrenamt oder Wohltätigkeitsprojekte stürzen, indem wir für gute Zwecke spenden. Aber all dies ändert nichts an unserem Gefühl... Wir fühlen uns immer noch mies. Und wir leben immer noch ein Leben, das wir so nicht haben wollen. 

 

Bis zu dem Moment, wo wir bereit sind, in unsere Selbstverantwortung zu gehen und zu erkennen, dass alles in der Welt seine Ursache in uns selbst hat. Wir erleben immer nur das, was direkt mit uns korrespondiert. Was haben diese äußeren Tyrannen und die ganzen Misstände in der Welt mit uns zu tun? Es ist ganz einfach. Alles, was du nicht selbst bereit bist zu leben, spaltest du ab. Jede Energie will gelebt werden und geht dahin, wo sie willkommen ist. Wo wir nur der Gute sein wollen, muss alles Böse weichen. Jetzt denkst du bestimmt, dass dies gut so wäre. Denn wer will schon das Böse leben? Niemand. Und so spalten wir alle diese Energien ab und stellen sie den Tyrannen dieser Welt zur Verfügung, die dann von außen unsere totale Unfreiheit kreieren, wo wir ihnen innere Unfreiheit geschaffen haben. Keiner von uns hat dies bewusst gewählt. Und jeder - egal in welcher Position - leidet an diesen Missständen. 

 

Wie können wir das lösen? Indem wir an das Gute in uns glauben. Indem wir wissen, dass das Licht immer stärker ist, als der Schatten. Das Licht kann die Dunkelheit auflösen, aber niemals die Dunkelheit das Licht. Sie kann es nur überschatten. Wenn wir wissen, dass wir das Gute sind, dann können wir uns dem vermeintlich Bösen dieser Welt stellen und unseren Teil der Verantwortung dafür übernehmen. Dann können wir das Böse in uns aufnehmen, ohne dass es uns böse macht. Und dann können wir erleben, wenn Tyrann und Märthyrer in der Balance sind, wenn sie erkennen, dass sie in Wahrheit Eins sind, dass der Schöpfer frei wird. Er war überdeckt von diesem Ringen zwischen gut und böse, von dem Kampf zwischen Märthyrer (ich bin der Gute, dem alle anderes böses wollen) und dem Tyrannen (ich herrsche und bestimme und was ich will geschieht). Wir haben eine Ethik entwickelt, die das Wohl Aller miteinbezieht und wir können mitfühlen mit jedem scheinbaren Missverhalten. Wir haben den Zustand der vollständigen Ohnmacht (hier war der Märthyrer voll aktiv) und den Zustand der vollständigen Macht (hier war der Tyrann aktiv, der nur an sich dachte) erlebt und können jetzt den Zustand der Balance zwischen beiden Extremen halten. Wenn es ruhig wird und das Leben beginnt zu fließen, wenn auf einmal alles gelingt, was wir erreichen wollen, dann hat sich der Schöpfer befreit. Dann wird auf einmal alles möglich, was so lange unmöglich schien.

 

Egal auf welcher Seite du dich gerade erkennst (sei ehrlich mir dir!) - finde den Weg in deine Balance, indem du dich für das Gegenteil öffnest.Du kannst den Tyrannen nur auflösen, wenn du es dir erlaubst, das Gute zu sein, das das Böse in sich aufnimmt. Spüre dieses Wanken zwischen den beiden Polen und wie verführerisch es ist, den scheinbar leichten und erfolgreichen Weg des Tyrannen zu gehen. Spüre wie herausfordernd es ist, das Gute in einer bösen Welt zu verkörpern und dass du dann beständigen Anfeindungen ausgesetzt bist. Alles, was vor rund 2000 Jahren geschah, ist immer noch wirksam. In jedem von uns wiederholt sich jeden Tag aufs Neue diese alte Geschichte. Bis wir frei sind. Bis wir stärker geworden sind, als alles was uns hindern will. 

 

Der Tyrann stand bisher für den Gewinner  - nur haben wir ihn nicht so genannt. Daher ist es das, was nahezu jeder von uns wählt, wenn er die Kraft dazu hat. Ich konnte das nie... weil ich immer spürte, welchen Preis ich bezahle. Mir war jedoch lange nicht bewusst, dass ich auf der anderen Seite auch einen Preis bezahle, denn ich fühlte mich edel in meinem Leid. Ich konnte lange nicht verstehen, was diese Mechanismen in Gang gesetzt hat und fühlte einfach nur den Verlierer, den alle auf mich projizierten. Wenn ich mich von diesen Projektionen befreite, fühlte ich für einen Moment, dass dies nicht stimmt. Dass ich in Wahrheit ein Gewinner war. Mit jedem weltlichen Verlieren gewann ich spirituelle Kraft und Wissen. Für mich war das ein elendiger, unstimmiger Weg, den ich aber nicht frei wählen konnte. Ich musste ihn gehen, denn nur er führte zu mir. Und ich suche schon sehr lange danach, wie ich einen freien Entwicklungsweg für jeden kreieren kann, damit es alle anderen leichter haben. Denn dies wollte und konnte ich niemandem zumuten. Dann würde ich alleine in einer neuen Welt sitzen. 

 

Dieser neue Weg ist jetzt frei geworden. Ich habe meinen Tyrannen erlöst und somit kann ich jetzt auch andere darin unterstützen ihren Tyrannen zu erlösen. Damit muss niemand mehr einen Märthyrerweg in seine wahre Größe gehen. Niemand muss mehr leiden, sondern darf durch sanfte und leichte Lektionen lernen, wie er seinen eigenen Weg gehen kann. Niemand muss mehr alles Weltliche verlieren, sondern darf es lernen die Balance zwischen materiellen und ideellen Werten zu halten. Es wird ein echtes spirituelles Wachstum möglich, in dem wir unserem tiefsten Schatten begegnen können, ohne dass er uns zerstört. Damit enden auch alle Pseudowege. Alle spirituellen Wege, die vorgaukeln in eine Freiheit zu führen und letztendlich die Gefangenschaft noch vertiefen. Alle Wege, die einen leichten, schnellen, mühelosen Erfolg verheißen auf Kosten aller anderen. Diese Wege enden jetzt. Sie führen ins Nichts und das erleben die Menschen jetzt auch. 

 

Jetzt gibt es nur noch einen Weg für Erfolg: Denjenigen der Ganzheit. Die Balance zwischen Licht und Schatten. Die volle Selbstverantwortung für alles, auf was wir in der Welt reagieren. Es ist nicht mehr möglich, dass Andere ihre Päckchen bei uns abladen können, die sie selbst nicht tragen wollen. Und auch wir können nichts mehr bei anderen abladen. Jeder bleibt bei sich und trägt in vollem Umfang die Schöpferverantwortung für alles, was in seinem Leben geschieht. Jeder erlebt selbst die Auswirkungen seiner unbewussten Schöpfungen, so lange bis er daran gereift ist und bereit ist zu wachsen  - um schließlich das zu sein, was er in Wahrheit immer war. Bis er der bewusste Schöpfer seines Lebens ist. 

 

Es gibt kein größeres Glück, als inmitten der eigenen Schöpfung zu leben. 

Es gibt kein größeres Unglück, als inmitten der Schöpfung anderer zu leben. 

 

Jetzt ist es an der Zeit, dass wir alle unsere voll bewussten Schöpferkräfte entfalten um uns das Leben zu kreieren, dass wir leben wollen. Auf diese Weise wird die Welt frei, ihren eigenen Ausdruck zu entfalten. Die Tierwelt befreit sich von unseren animalischen Projektionen und kann ihrer wahren Natur entsprechend leben. Die Pflanzenwelt befreit sich von unseren Manipulationen und lebt ihre Urnatur. Die Erde erinnert sich an ihre Urkräfte und entfaltet sie und erhebt sich weit darüber hinaus, wird zu einer aus sich selbst leuchtenden Erde. Die geistige Welt befreit sich von den Jahrtausende dauernden Kriegen, die sich letztlich hier auf der Erde ausdrückten. Alle Wesen schöpfen sich wieder ihren eigenen Lebensraum, ihren eigenen Ausdruck. In welcher Welt würden wir leben, wenn alles was ist bewusster Schöpfer seines Seins ist? 

 

Eine Welt, in der ich leben will.  Daher beginne ich nun sie zu schaffen. Und weil das etwas ist, was jeder in seinem tiefsten Sehnen erleben will, ist das eine Schöpfung, die sich jetzt manifestiert. Weil sie kollektive Unterstützung erhält. Nur so ist Schöpfung möglich und das hält uns in der tiefen Demut vor allen anderen Schöpfern. Keiner von uns kann alleine Schöpfer sein. Das war noch nie möglich. Nur haben wir das alle vergessen. Denn in Wahrheit waren wir immer Eins. Eins mit allem was ist. 

 

Deine Schöpfung gelingt, wenn du deine wahre Größe lebst und erlebst,

dass du in jeder Weise der Schöpfer deines Lebens bist.